Nachhaltige Mode in großen Größen

Nachhaltige Mode und Nachhaltigkeit ist nicht nur für mich ein sehr wichtiges Thema. Es gibt es bereits viele Bereiche, in denen ich mein (Konsum-)Verhalten schon angepasst und umgestellt habe.

Weniger Plastik hier, regional kaufen dort – bei Lebensmitteln oder Artikeln des täglichen Gebrauchs gelingt mir das hier und da schon ganz gut.

Nachhaltige Mode gibt es auch und das Thema gewinnt mehr und mehr an Bedeutung. Aber mit großen Größen und einer Konfektionsgröße von 44/46 oder mehr? Hat man in diesem Bereich schon eh weniger Auswahl, ist das bei nachhaltig, fair und ökologisch schon fast unmöglich. Oder etwa nicht?

Dieser Frage bin ich nachgegangen. Du erfährst also hier:

Was bedeutet Nachhaltigkeit in der Mode?

Was können wir als Konsumenten selbst tun?

Wo Du nachhaltige Mode in großen Größen finden kannst.

Laut Duden ist die Bedeutung des Worts Nachhaltigkeit:

Eine auf längere Zeit anhaltende Wirkung
Ein Prinzip, in dem nicht mehr verbraucht werden darf, als jeweils nachwachsen, sich regenerieren, künftig wieder bereitgestellt werden kann.

Was bedeutet das jetzt auf Textilien übertragen?

Dazu lohnt sich ein Blick in die Historie: Waren Kleidungsstücke anfangs vornehmlich als Schutz für den Körper, zum Beispiel vor Kälte, gedacht, kamen im Laufe der Zeit immer mehr schmückende Details dazu. Nach und nach entwickelte sich die Kleidermode, die heute in regelmäßigen Abständen immer wieder Neuerungen als Trends auf dem Markt bringt. Früher waren diese Modetrends langlebig. Im 20. Jahrhundert folgten immer mehr und schnellere Trends hintereinander. Waren es anfänglich jeweils nur eine Kollektion, die für die Frühjahr/Sommer- oder Herbst/Winter-Saison neue Einflüsse brachte, sind wir heute bei vielen Marken/Herstellern bei mehreren Kollektionen innerhalb einer Saison. Diese sich immer wieder neu und vor allem sehr schnell anpassende Mode ist auch unter dem Begriff „Fast Fashion“ bekannt.

„Ich bin gegen Mode, die vergänglich ist. Ich kann nicht akzeptieren, dass man Kleider wegwirft, nur weil Frühling ist.“ (Coco Chanel)

Durch diese Tendenz kauft durchschnittlich jeder Deutsche ca. 60 Kleidungsstücke (Quelle: Greenpeace) im Jahr, die er aber nur noch halb so lang trägt, wie noch vor 15 Jahren. Also: mehr kaufen, weniger tragen und schneller aussortieren. Ich denke, dass ich nicht näher erläutern muss, dass dieser Kreislauf nicht nachhaltig ist und dazu natürlich auch Unmengen von sogenannten Altkleidern produziert, die leider nicht wirklich recycelt und wiederverwertet werden (können).

Was wir als Konsumenten selbst tun können

Bei der intensiveren Recherche zu diesem Thema musste auch ich mir selbst ab und zu an die eigene Nase fassen. Ich bin, wie ihr alle auch, am Ende des Tages ein einfacher Konsument und natürlich auch Opfer des ein oder anderen Modetrends. Häufig erlebe ich die pauschale und empörte Aussage über die Arbeitsbedingungen in den Ländern, in denen vornehmlich Textilien gefertigt werden. Nun – leider sind häufig auch genau diese Personen gleichzeitig nicht bereit, einen höheren Preis für das gleiche Textil zu zahlen, wenn es unter anderen Umständen (Produktionsland, eingesetztes Material etc.) hergestellt wurde. Und genau da liegt die Krux der Geschichte. Dazu kommt, dass das Interesse für die verwendeten Materalien und die Art und Weise der Herstellung bei Textilien nicht so stark ausgeprägt sind, wie zum Beispiel bei Lebensmitteln.

Daher sollte der erste simple Ansatz vielmehr sein: Weniger und dafür bewusster zu konsumieren. Ein Begriff, der hierbei häufig genannt wird, ist „Slow Fashion“. Dieser Ansatz ist die Gegenbewegung zum „Fast Fashion“, der helfen soll, den Wert eines Kleidungsstückes wieder mehr zu schätzen.

Helfen kann hierbei eine gezielt ausgerichtete Garderobe. Wenn die Kleidungsstücke, die gekauft werden, sehr gut mit allen Anderen im Kleiderschrank kombinierbar sind, dann braucht es am Ende nicht so viel unterschiedlicher Klamotten. Dieses Prinzip verfolgen auch Menschen, die zum Beispiel eine Capsule Wardrobe, also einen minimalistischen Kleiderschrank bevorzugen. Mein persönlicher Ansatz ist eine gute Basic-Garderobe, die aus zeitlosen Styles besteht und die man mit wenigen Kniffen immer wieder neu stylen und tragen kann.

Second Hand und Kleidertausch

Nachhaltigkeit ist auch Second Hand oder der Tausch von Kleidung. Wer kennt das nicht? Ein Teilchen aus dem Schrank passt oder gefällt nicht mehr. Was also tun? Anstelle eines Altkleider-Containers (warum die häufig keine gute Idee sind, siehe hier im Beitrag von Utopia) sind die besseren Alternativen:

Verschenken, Tauschen oder Verkaufen

Auch wer selbst auf der Suche nach einem neuen Kleidungsstück ist und entweder nicht viel Geld ausgeben oder eben nachhaltig handeln möchte, der ist bei Second-Hand-Läden, Flohmärkten oder auch Tausch/Verkaufs-Gruppen auf Facebook gut aufgehoben.

Verwendete Bilder: @Forenius, @zatevakhin – Fotolia/Adobe Stock