Binge Eating stoppen – wie das gelingen kann und was Mode damit zu tun hat

Der heutige Blogbeitrag wird persönlich, denn es geht um eine eigene Erfahrung und um ein Thema, was mehr Menschen betrifft, als wir glauben. Schon im Schulkindalter kämpfte ich mit meinem Gewicht. Mal war es mehr, mal erfolgreich weniger. Selbstverständlich war Essen immer ein Teil davon – an manchen Tagen war es böse, an manchen tat es gut. Daß ich das Essen als eine Art Bewältigungsstrategie genutzt habe, war mir lange Zeit nicht klar. Von der Diagnose Binge Eating und der damit einhergehenden Essstörung hörte ich mit Ende Zwanzig das allererste Mal.

Im Laufe meines Lebens nahm ich immer wieder erfolgreich Gewicht ab, von Dauer war der Zustand jedoch nie. Dabei habe ich lange Zeit nicht verstanden, wo genau das Problem lag. Natürlich habe ich immer wieder Phasen durchlitten, in denen ich schlicht und ergreifend viel zu viel gegessen habe. Und ich wusste ja schon, dass das Kind einen Namen hat: Binge Eating. Aber wie dagegen angehen? Geholfen hatte nichts wirklich auf Dauer.

Bis ich eines Tages per Zufall auf eine Frau gestoßen bin, die genau über diese Themen sprach. Ich folgte ihr über Social Media und las interessiert mit. Besagte Frau war Nadine Pulver, die mit ihrem JaJa-Effekt® warb. Das machte mich neugierig und ich kaufte ihr Buch. Und was soll ich sagen? Da sprach jemand exakt meine Sprache und wusste genau, wie es mir ging. Ich durchlief später ihr Online-Coaching-Programm und bin heute ein ganz anderer Mensch. Mehr dazu aber später.

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Zuerst möchte ich Nadine zu Wort kommen lassen. Ich habe ein kleines Interview mit ihr geführt zum Thema Binge Eating, dem JaJa-Effekt und was das alles mit Selbstwert und Mode zu tun hat.

Interview mit Nadine Pulver | JaJaEffekt®

Nadine Pulver, selbst 25 Jahre lang Binge Eater, hilft heute als ganzheitliche Ernährungsberaterin (IKP) mit ihrem Online-Coaching-Programm betroffenen Personen aus dem täglichen Kampf mit Essen auszusteigen.

Was genau Binge Eating oder Emotionales Essen ist, wie der von ihr entwickelte JaJaEffekt® helfen kann und was Mode damit zu tun hat, erfahrt ihr in diesem kurzen Interview.

Mehr über Nadine

Lieblingskurve: Binge Eating, Esssucht oder Emotionales Essen – was genau ist das und wie finde ich heraus, ob das auf mich zutrifft?

Nadine: Wenn jemand regelmäßig mehr ist, als sie eigentlich will und darunter leidet, dann liegt wahrscheinlich ein gestörtes Essverhalten vor. 
Manchmal wird Essen zur Gefühlsregulation genutzt und das oft schon seit der Jugend. Es kann aber auch ein Ventil bei Stress sein. 
Bei der Binge Eating Störung, hat der Betroffene immer wieder Essanfälle, wo er deutlich mehr isst, als die meisten Menschen in einer ähnlichen Situation essen würden. Die Person leidet unter ihrem Verhalten und empfindet es oft auch als Kontrollverlust.
Heißhungerattacken können aber auch ein Symptom von Mangelernährung sein, wie sie oft bei Diäten vorkommen. Wenn dann wieder genug gegessen wird, hören die Fressanfälle dann meistens auf.
Wenn ein Leidensdruck besteht, dann lohnt es sich, die Gründe für den Esszwang aufzulösen. 

Wie man das Verhalten dann genau nennt, spielt für die Therapie eine unbedeutende Rolle. Wichtig für die Therapie ist zu wissen, ob die Ursache körperlicher und/oder emotionaler Natur ist.

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Lieblingskurve: Du versprichst Frieden mit Körper und Essen. Was ist der Ja-Ja-Effekt®?

Nadine: Beim Ja-Ja-Effekt® arbeiten wir an Selbstfürsorge und Selbstliebe, so dass es zwanghaftes Essen und Essanfälle immer weniger braucht. 
Wenn Essen zur Bewältigungsstrategie geworden ist, dann ist das der Rettungsring, der uns über Wasser hält. Was der Ja-Ja-Effekt macht ist, dass durch hilfreiche Methoden und Begleitung, es wieder Boden unter die Füße gibt, damit es den Rettungsring nicht mehr braucht.
Der Ja-Ja-Effekt klärt auch darüber auf, dass Diäten und Abnehm-Versuche schädlich sind und oft der Einstieg in eine Essstörung sind bzw. diese verstärken können.

Lieblingskurve: Wie nimmst du das Thema Mode bei deinen Coaching-Teilnehmerinnen oder bei dir selbst wahr? Glaubst du, dass Kleidung das eigene Selbstwertgefühl stärken kann?

Nadine: Ja, ich glaube, dass Kleidung ein bereits vorhandenes Selbstwertgefühl stärken kann, aber sie wird nie der Ursprung von Selbstwert sein. 
Es geht darum, den Selbstwert von innen heraus zu entwickeln und Kleidung kann ihn dann hervorheben.

Ich fühle mich sehr wohl in manchen Kleidungsstücken (vor allem in denen von Lieblingskurve ;-)) und in anderen weniger.   
Das Thema Kleidung ist aber für viele Menschen mit große Größen kein sonderlich angenehmes:

  • Wir müssen in “Sonderläden”
  • Wir können nicht alles anziehen, was uns gefällt
  • Spiegel in Umkleidekabinen sind oft gnadenlos
  • Kleidung zeigt uns, dass wir schon wieder zugenommen haben

Nadine: Persönlich war es für mich für den Großteil meines Lebens ein leidiges Thema. Durch den konstanten Jo-Jo-Effekt war ich nicht für fünf Minuten das gleiche Gewicht. Wenn ich nicht normale Grössen passte, machte es mir Spaß, Kleidung zu kaufen und zu tragen. Wenn mein Gewicht aber wieder stieg, dann wollte ich kein Geld ausgeben, denn mein Ziel war es ja, wieder Gewicht zu verlieren und somit würde ich das Geld umsonst ausgeben.

Geld für eine große Grösse auszugeben, hat vielleicht auch einen Beigeschmack von aufgeben: “Mein Körper bleibt jetzt so, wie er ist, ich werde niemals abnehmen,” und das wollen wir halt nicht.
Ein anderes Thema ist, dass Kleidung oft auch benutzt wird, um uns zu verstecken; wir wollen uns verhüllen, keine Kurven zeigen. Man darf den Bauch nicht sehen, wie auch nicht den Hintern oder die Oberschenkel.
Ein Umdenken, Kleidung stattdessen als Schmuck zu sehen, könnte da sehr hilfreich sein.

 

Meine Binge Eating und (Mode-)Geschichte

Auch ich hatte lange Zeit zu Mode und Kleidung kein gutes Verhältnis. Nadine hat mich vor Kurzem dazu interviewt. Schau dir hier gerne das komplette Interview an. 

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